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Der Fall Baals: Rapport aus Fort Hope

Als Euer Bruder Baal fiel, im Jahre der Götter 126 des II. Zeitalters, war es Nostrok, der unsere Kreaturen mitsamt Baal selbst, in Fort Hope zu Grabe trug. Endlich erkannten die Menschenwürmer, dass sie keine Chance mehr hatten, gegen unsere Macht zu bestehen. Daher war Nostrok es, der seinen Streitern einen geheimen Weg hinaus aus Fort Hope wies und den Herrn der Zerstörung mitsamt seiner Armee in dessen Mitte lockte. Es war die gewaltigste Armee, die sich je gegen die sogenannten freien Völker gestellt hatte. Viele von ihnen liefen blind vor Furcht aus dem Lager, einfach nur weg von unserer Streitmacht, völlig vergessend, was ihre Aufgabe war. ‚Ecthel‘, wie die alten Elben den Erbauer nannten, stellte sich allein gegen unser Heer, stellte sich allein gegen alle. Gegen unsere gewaltigste Erscheinung und einen der drei Herren, Eurem Bruder Baal.
Doch tatsächlich schien dies sein Plan. Nur zu gierig, sich seinem Gegner zu stellen, schritt Baal durch das Portal Fort Hopes. Gesäumt von den Sklaven seines Willens, den Kreaturen, die Ihr geschaffen habt. Orks, Goblins, Untote, Trolle, Guhle, Dunkelelben, selbst menschliche Nekromanten, um nur einige seines Gefolges zu nennen. Den Plan Nostroks noch nicht durchschauend, sonnte sich der Herr der Zerstörung in seinem sichergeglaubten Sieg. Machtvoll schritt er vor dem Magier auf und ab. Lachte und verhöhnte ihn. Doch Nostrok würdigte Baal keines einzigen Blickes. Keine seiner Beleidigungen schien den Magier aus der Fassung zu bringen. Und das machte den Herren der Zerstörung rasend. In seiner Wut ballte er seine Faust und fokussierte all seine Kraft darin. Mit einem hallenden Donner schlug er sie zu Boden, genau auf den Punkt, an dem der Magier vor ihm stand. Die Druckwelle, die von dem Aufprall ausging, zwang die Brut in die Knie, so wie Baal selbst in die Knie ging, um die Wucht seines Schlages zu verstärken. So machtvoll war sein Schlag, dass der Berg, von welchem ich die Szene beobachtete, erzitterte.
Baals Heer jubelte und gröhlte, ob des vermuteten Sieges. Auch ich jubelte bereits innerlich, verriet meinen Posten jedoch nicht durch einen Jubelruf.

Staub wirbelte auf, kleine Erdbrocken stoben durch die Luft. Baal hob den Kopf, als sich der Staub legte, um auf den vermeintlich Erschlagenen zu blicken. Doch zu seinem und unser aller Erstaunen und Entsetzten stellte er fest, dass dort, wo seine Faust niedergegangen war, nur deren Abdruck im Erdreich verblieben war. Der Erbauer lag nicht dort.

„Höre, Baal! Höre, Herr der Zerstörung, Gott der Schöpfung der Erbauer! Gefangen sollst du sein. Gefangen an diesem Ort, der den freien Völkern Awarnors so lange als Schutz und Zuflucht diente. Ich banne dich in diesen Bereich. Ich banne dich und deine Kreaturen unter die Kuppel, die einst den Schöpfungen der Erbauer zum Schutz gereichte gegen Feinde von außen. Sie soll fortan den Feind im Inneren halten und dich lehren, was es bedeutet, dich gegen deine Herren zu stellen.“

Mit diesen Worten schlug der Verderbte seinen Stab erst auf den Boden und dann gegen die Kuppel, die das Fort umgab. Diese änderte das blaue Schimmern gegen ein leuchtendes Rot. Baal, der zu begreifen begann, dass er in eine Falle getappt war, stürmte in Richtung des Portals und des Magiers, der ihn gerade gefangen nahm. Doch bereits während er dem Portal näherkam, verblasste das Rot der Barriere und wandelte sich ins Durchsichtige. Und mit der Barriere wurde auch das Innere durchsichtig. Nach und nach verschlang die Kuppel alles in ihr. Mitsamt Eurem Bruder nebst seinen wackeren Mitstreitern, bis das ganze Fort nicht mehr zu erkennen war für mein Auge. Es war einfach verschlungen worden und verborgen vor aller Augen.

Ich wandte mich ab, um Euch diesen Bericht zu bringen, und erwarte den Tod durch Eure Hand.

Gulak’Thul, Späher im Dienste Mephistos, auf Beobachtungsposten vor Fort Hope

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