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Awarnorischer Bote IV-15-V-02

Der König ist tot. Lang lebe der König?

von Jimmy Beutelschneid

Nach meiner letzten Artikelreihe, in der ich die unterschiedlichen Parteien des aktuellen Krieges zu Interviews aufgefordert habe, wurde mir nahe gelegt, hin und wieder auch die ernsthafte Berichterstattung voranzutreiben. Also hier die Neuigkeiten von der Straße.
Gerade in einem großen Reich hatten die Straßen schon immer ihre eigenen Gesetze. So auch in der Hauptstadt des Farmionischen Großreichs Isaiah. Doch seit dem Vormarsch der Schatten wird dem Adel immer weniger getraut. Gauner und Bettler wurden somit immer organisierter, um sich selbst zu schützen und ein Mann namens Konrad Pocke schwang sich zum inoffiziellen König der Straße auf. Viele Geschäfte liefen über ihn und die Gesetzlosen funktionierten als lockere Organisation unter Pockes Führung. Doch jüngst wurde dieser König von einem Mann namens Ralf Kruger brutalst ermordet. Ein Blick auf die Leiche lässt die Berichte wahr erscheinen, dass Kruger so lange auf Pockes Körper eingeschlagen hat, bis dieser mehr Brei denn Mensch war. Noch mit Pockes Blut an seinen Fäusten hat Kruger dessen Geschäfte anstandslos übernommen. Ich selbst sah, wie einer Gruppe Bettler, die ihre Quote nicht erfüllt haben Gliedmaßen entfernt wurden, um ihren Anblick mitleiderregender zu gestalten. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Mehr über die neuen Mitbewohner

von Porgo Tagträumer

Mittlerweile konnten wir in Erfahrung bringen, welche neuen Mitbewohner wir nach dem Ende einer ganzen Welt in Awarnor begrüßen dürfen.
Die Wesenvölker, Feenvölker, haben befremdliche Namen, welche ich hier hoffentlich richtig wiedergebe.
Da sind die Arsai, die Baneth, die Rotkappen (das ist leicht), die Bara, die Eladrin, die Renia, die Noldor (unser Berichter Jurik hat mit diesen Noldor jedoch nichts gemein) und ein einzelner Dibbuk. Von den anderen Völkern gibt es noch jeweils zwei Exemplare.
Hinzu kommen noch die ungezählten Ansealy, welche im Kreise der Hexenkönig anzutreffen sind und nicht mehr aus Ronramar gerettet werden mussten.
Da bei 15 fremden Wesen die Wahrscheinlichkeit, einem auf Awarnor jemals zu begegnen, außerordentlich gering ist, scheint von denen auch keine Gefahr auszugehen.
Diese Ansealy jedoch sind ganz andere Gesellen. Vor denen sollte man sich schwer hüten. Angeblich hat jeder Ansealy eine andere magische Kraft und sie sollen unbesiegbar sein. Vor dem Untergang Ronramars hat es wohl eine ganze Armee von ihnen nach Awarnor geschafft.
Jedes der neun Völker hatte in Ronramar eine eigene Gottheit und diese sollen, so hört man munkeln, allesamt Kinder des Diablo sein. Aber wie das zusammenhängen soll, wird wohl noch viele weitere Stunden in Bibliotheken und Gasthäusern bedeuten.
Vier diese Gottheiten sind nun jedoch hier auf Awarnor gestrandet und werden hoffentlich keinen Ärger machen.

Erste Märchen entziffert

von Art Karlfunke

Uns wurde berichtet, dass die ersten Teile des kürzlich wiederentdeckten Märchenschatzes bereits entziffert werden konnten.
Der Meister, welcher sich mit der Sichtung und vorsichtigen Rettung der Geschichten widmet, sprach von Märchen, Erzählungen, Sagen, Gedichten und Gesängen aus dem Zeitalter der Brut, welches schon viele hundert Jahre in der Vergangenheit seine Spuren auf Awarnor hinterlassen hatte.
Eines der ersten Märchen in dem Band erzählt von acht Geschwistern, deren Eigensinn nach und nach den Zerfall der familiären Banden bedeutete.
In einem Gedicht soll sogar von Meister Nostrok persönlich die Rede gewesen sein. Doch das wird sich dabei wohl um einen Übersetzungsfehler oder eine zufällige Namensgleichheit handeln. Das Zeitalter der Brut war lange beendet, ehe der Zirkel der Magier überhaupt auch nicht das Licht der Welt erblickte.
Wir hoffen in einer der nächsten Ausgaben eine der kleineren Sagen oder Gedichte veröffentlichen zu dürfen.
Gestattet wurde uns bisher nur, den Titel des Bandes zu nennen:
„Was vergessen sein soll“ – der seltsame Klang mag wohl der Übersetzung geschuldet sein, aber das wurde uns so mitgeteilt.
Die Bibliothek im Kaiserpalast von Isaiah hat uns schriftlich gebeten, den Aufbewahrungsort zu nennen, damit die Buchgelehrten des Kaisers das Werk in Augenschein nehmen und (Vermutung der Redaktion) von seinem sicheren Lagerort zu entfernen, um es selbst zu untersuchen.

Das Volk will nicht verstummen!

von Maia Berson

Mit diesem Artikel wünsche ich die Beschwerden der Stadtbevölkerung an die Öffentlichkeit zu tragen, denn auf anderem Wege ist es dem Volk nicht mehr möglich, das Wort zu ergreifen. Jegliche Gelegenheit, Beschwerden oder Wünsche an den Kaiser zu tragen, ist vergangen. Nie ist er ohne die Begleitung eines Angehörigen des Schattenkultes anzutreffen und er scheint auch keine Besucher außerhalb des Kultes zu empfangen.
Des Weiteren werden die Bürger, die sich weiterhin nicht dem Kult anschließen wollen, immer stärker mit Nachteilen belastet. Ihre Läden werden gemieden, ihre Dienste nicht beansprucht. Jede dritte Schmiede in Isaiah musste bereits geschlossen werden, da die Umsätze ausblieben.
Aufgrund der Getreideknappheit hatten die Bäcker ohnehin schon Probleme, nachdem bei ihnen nun nicht mehr gekauft wird, schließen sich die meisten verzweifelt dem Kult an.
Der Gerber Mertin Hornung berichtete mir von einem Gerberviertel, das wie ausgestorben erschien, nachdem in einer gemeinsamen Absprache entschieden worden war, sich gegen den Kult zu stellen. Allmählich war das Geld immer knapper geworden, da die Angehörigen des Schattenkults jeglichen Umgang mit den Gerbern verboten. Und schließlich wurden auch nach und nach die ganzen Familien aus ihren Häusern vertrieben.
Die Märkte, die sich zu Beginn des Unglücks spürbar verkleinerten, da noch etwa 100 Händler Arkashas Macht widerstanden, nehmen jetzt allmählich wieder an Größe zu, da sich immer mehr Menschen dem Kult anschließen, bevor sie alles verlieren.
Der Druck auf die Bewohner der Stadt nimmt zu. Wird das Haus nicht sofort beansprucht, so verfällt die Familie trotzdem in Armut. Die Diebstähle in Isaiah sind durch die Hoffnungslosigkeit auf ein Fünffaches gestiegen, aber auch die Verhaftungen wurden bereits verdreifacht. Viele Bürger sitzen nur aufgrund ihrer aussichtslosen Lage in Gefängnissen, während ihre Familien unter Armut und Hunger leiden.
Auch Elisabeth Gramper fürchtet die Zukunft: Nachdem ihr Mann, ein sonst ehrlicher und guter Bürger, gezwungen war einen Brotlaib zu stehlen, um ihr Kind vor dem Verhungern zu retten, wurde er von Anhängern des Kultes aufgegriffen und in einen Kerker verschleppt. Seine Brauerei wurde geschlossen und Elisabeth und ihr wenige Monde altes Kind müssen auf der Straße betteln. Auch die sonst so hilfsbereiten Nachbarn trauen sich selten, ihnen zur Hilfe zu kommen, da sie um ihr eigenes Dasein bangen müssen.
In ihrer Hoffnungslosigkeit beginnen selbst die guten Bürger, die stets kaisertreu waren, sich dem Schattenkult anzuschließen, indem sie sich selbst vormachen, der Kaiser würde dies gutheißen.
Volk, öffne deine Augen! Unser verehrter Kaiser handelt nicht aus eigenem Willen!
Ich wünsche, dass all die guten und loyalen Bürger da draußen wissen: Ihr seid nicht allein! Haltet Stand! Unser Kaiser wird erwachen!

Wanagards Schatten

von Paule Schmiss

Entgegen meiner ersten Nachfragen bei den Jarls Wanagards, entpuppte sich meine erneute Untersuchung als voller Treffer. Die Ereignisse, welche mir aus Norgrimal berichtet wurden trugen sich in Wanagard ebenso oder ähnlich vielerorts zu. Wie auch im nördlichen Nachbarland gab es vor den plötzlichen Todesfällen Kälteerscheinungen bei den Umstehenden.
Ein Jarl berichtete mir von einer umherstreifenden Gestalt in schwarz und violett, welche seltsamerweise seine Wachen nicht sehen konnten, als er sie darauf ansprach.
Zusammenfassend lässt sich von meiner Reise berichten, dass auch die Länder im Osten nicht vor den Schatten gefeit waren. Aber hier hat sich weder ein Kult um sie herum aufgebaut noch würden Führer ihres eigenen Willens beraubt.
Ich werde nun die Reise zurück nach Agenstein antreten.

Keine Ruhe im Westen

von Porgo Tagträumer

Es will und will einfach kein Ende nehmen.
Nach Dauerfruchtbarkeit der Bäume am Tengesee und neuem Erstarken des Drachenglaubens wurden nun tatsächlich in der Nähe des kleinen Dörfchens Teng Spuren von lebenden Drachen gefunden. Nicht nur Fuß- oder Klauen- oder (wie auch immer die Dinger bei Drachen heißen mögen)-Abdrücke sondern auch Überbleibsel von Gefräßen, Brandspuren auf den Feldern. Die Brüder des Aevum Dracis Numen wurden bereits unterrichtet und haben ihre Ankunft für Mitte des kommenden Monats angekündigt, um die Vorfälle zu untersuchen. Postalisch haben sie schon darum gebeten nichts zu verändern.
Allerdings haben einige kleine Strolche sich einen Spaß daraus gemacht, ihre eigenen frechen Füßchen in den Fußabdrücken zu verewigen. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Ordensbrüder dieses den Dorfbewohnern nachtragen werden, doch Begeisterung wird es vermutlich bei Ihnen nicht auslösen.
Die neuen Schreine zu Ehren der Drachen würden nach dem Fund reich geschmückt und es wurden Früchte als Opfer dargeboten, als würden Drachen Früchte fressen.
Die gefundenen Abdrücke messen etwa zwei Schritt Länge und einen Schritt Breite.
Hoffen wir, dass die Rückkehr der Drachen nicht den Fruchtbarkeitssegen, welcher der Region um den Tengesee die besten Ernten des Landes beschert, wieder entzieht und das Land straft.

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