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Awarnorischer Bote IV-15-VII-01

Der Kaiser rüstet auf

von Friede von Molithan

Aufgrund der neuerlichen Entwicklungen in der Hauptstadt erreichen uns Berichte aus dem kaiserlichen Palast.
Es wurde von offizieller Seite an den Boten herangetragen, dass die kaiserliche Armee ihre Präsenz in den Straßen der Hauptstadt verstärken wird. In einer Verlautbarung wurde darauf verwiesen, dass Seine Kaiserliche Hoheit auf keinen Fall den Aufstieg eines diebischen Trunkenboldes in der Perle des Großreichs dulden werde.
Diesen Umtrieben würde umgehend Einhalt geboten und alle beteiligten Tunichtgute würden ihrer gerechten Strafe zugeführt.
Der Bote wird mit offenen Augen und Ohren diese doch sehr erfreuliche Verlautbarung auf Wahrheit und Umsetzung in den nächsten Tagen und Wochen prüfen, um seine redlichen Leser auf dem Laufenden zu halten.

Fabel aus dem Zeitalter der Brut

von Art Karfunke

Es ist uns gelungen, die erste Geschichte aus dem wiederentdeckten Märchenbuch einsehen und abschreiben zu dürfen.
Wir möchten diese hier heute gerne veröffentlichen. Sie stammt aus dem dunklen Zeitalter der Brut und scheint voller alter Metaphern und Bilder zu sein. Der Sinn hinter der Fabel konnte noch nicht endgültig entschlüsselt werden und lässt noch Freiräume für Interpretationen. Doch die Schönheit und Kunstfertigkeit überzeugten uns.

''Einst stand der Baum des Lebens auf einer Hochebene in den Bergen und überblickte die Länder unter ihm.
Seine Wurzel reichte tief in die Erde, sein Stamm war stark und kräftig. Seine Äste und Zweige streckten sich in den Himmel empor und waren mit sattgrünen Blättern, süßen Früchten und wohlduftenden Blüten behangen. Seine Seele reichte in jedes der Teile und war eins mit dem Land.
Eines Tages entschloss sich der Baum, dass das Land um ihn herum aus seiner Starre erwachen müsse, um zu wachsen und zu gedeihen. So schuf er die Zeit und das Land begann sich zu verändern, Es vergingen Jahreszeiten, Die Tage flossen dahin und reihten sich mit den Nächten in einen wiederkehrenden Reigen ein.
Die Blätter des Baumes fanden das viel zu anstrengend, sie mussten sich verfärben, abfallen und schließlich wieder nachwachsen, nur um sich dann erneut verfärben zu müssen. Sie entschieden sich den Baum zu verlassen und sich eine andere Heimat zu suchen, wo der Verlauf der Zeit nicht so anstrengend war.
So kreuchte auf dem Land nun das erste Getier und Pflanzen wuchsen überall auf fruchtbarem Boden. Der blätterlose Baum entschied sich, es müsse noch etwas Größeres auf dem Land existieren und erschuf zuerst die Drachen, dann die Götter und die ersten Elben.
Das missfiel hinterher aber den Blüten, weil diese Wesen nicht starben, so wie sie es selbst mussten, wenn ihre Zeit gekommen war. Auch sie verließen den Baum, um eine Welt zu suchen, wo der Tod und das Leben gleichberechtigt waren.
Die erschaffenen Wesen waren dem Baum nun aber zu mächtig, sie schickten sich an, seine eigene Vorherrschaft anzufechten. So schufen sie eine weniger mächtige Elbenart, welche die ersten drei Schöpfungen anbeteten.
Da die Früchte des Baumes selbst um die Sonnenstrahlen miteinander rangen, die gefräßigen Tiere und Käfer abwehren mussten, war ihnen das friedvolle Leben um sie herum zuwider. Sie verließen den Baum und suchten eine neue Heimat, in der andere Wesen miteinander in Streit gerieten und dem Kampf ihren Respekt zollten.
Danach schuf der kahle Baum die Zwerge und auch die Mantikore, ein Volk, das von den Zwergen und Elben alsbald wieder vernichtet wurde.
Die Zweige des Baumes beschwerten sich darüber, weil die Mantikore ihnen die liebsten Wesen waren, wuchsen sie doch ebenso chaotisch wie sie selbst. So trennten sie sich von den Ästen ab und verließen den Baum.
Ohne die Früchte, Blüten, Blätter und Zweige konnten die Äste nun ihre eigenen Schatten sehen und ihnen gefiel das so sehr, dass sie sich den ganzen Tag hin und her wiegten.
Um den Ausgleich zwischen den Völkern des Lichts und des Dunkels wiederherzustellen, schuf der Baum nun die Dunkelelben und die Vampire. Letztere warfen keinen Schatten, was die Äste verabscheuten, welche ihren eigenen Tanz in der Sonne so genossen. Sie verließen den Baum, um eine Welt der Schatten zu finden.
Der Stamm des Baumes bedauerte den Weggang der Baumkrone so sehr, dass er entschloss die Vampire auszumerzen. Dazu schuf er eine Krankheit, welche die Vampire auslöschte. Dies hießen die Wurzel und die Seele für unwürdig und verbannten ihn. Er ergab sich in sein Schicksal und ging in eine eigene Welt davon.
Wurzel und Seele, beide tief mit der Erde des Landes verbunden, schufen die Menschen, später die Halblinge und die Echsenwesen.
Die in der zweiten Schöpfung geschaffenen Götter entdeckten zu der Zeit, dass sie in der Lage waren, aus den vorhandenen Völkern eigene Geschöpfe zu schaffen. Sie züchteten Orks, Trolle, Kobolde und andere Missgestalten.
Die Völker des Landes und die Völker der Götter begannen, sich zu bekämpfen.
Die Wurzel des Baumes wollte sich in die Kämpfe einmischen, um den Völkern des Landes beizustehen. Die Seele jedoch wollte die Schöpfung gewähren lassen. Sie gerieten darüber so in Streit, dass die Seele schließlich den Baum und die Welt verließ und sich eine eigene Welt suchte.
So verblieb nur die treue, tiefe Wurzel auf der Hochebene in den Bergen und überblickte das weite Land.

Verzögerungen

von Joon Utrech

Beim Awarnorischen Boten ist es in den letzten vier Wochen zu Verzögerungen in der Erstellung neuer Ausgaben gekommen.
Dafür möchten sich all unsere Reporter bei den treuen Lesern entschuldigen. Die Redaktion musste jedoch erneut verlegt werden, weil es den Schatten gelungen ist, uns ausfindig zu machen.
Uns liegen Hinweise vor, dass einer unserer Reporter selbst für die Schatten tätig ist und unseren letzten Standort an eben diese verraten hat. Die Räumlichkeiten waren von Schattenkultisten oder wie unser Reporter Jimmy sie liebevoll nennt Kreuzfressen gestürmt und verwüstet worden. Zum Glück wurde keinem der Reporter Leid zugefügt, weil sie allesamt auf der Suche nach Neuigkeiten waren.
Wir werden versuchen zu ermitteln, welchem Reporter wir diesen Umzug zu verdanken haben.
Um den Schatten einstweilen den Versuch, Awarnor für sich einzunehmen, mit unseren Mitteln zu erschweren, werden in den nächsten Ausgaben immer wieder Falschmeldungen platzieren. Vertrauenswürdigen Anhängern des Bunds von Awarnor, werden wir die Information zuspielen, welcher Beitrag die Schattenarmeen und -anhänger auf eine falsche Fährte locken könnte. So wird es vielleicht möglich, von Seiten des Bundes in einen Angriff auf die Schatten überzugehen, statt in der Defensive zu verharren.

Neues vom König

von Jimmy Beutelschneid

Der Aufstieg von Ralf Kruger geht beängstigend schnell vonstatten. Galt seine Vorherrschaft vor wenigen Wochen noch vor allem den Dieben und Bettlern, zahlen ihm nun auch Attentäter, Luden, Räubergruppen und was noch seine Existenz in der Unterwelt Isaiahs bewahren will, Tribut.
Wie schafft es so ein uncharisimatischer, brutaler Schläger, sich selbst gegen die gefährlichsten Gruppierungen in unserer geliebten Hauptstadt durchzusetzen?
Nun die Antwort ist ganz einfach: Er schreckt selbst bei den Kreuzfressen nicht davor zurück, ihnen eben jene einzuschlagen. Er verspricht nicht nur Schutz vor anderem Gesindel, sondern eben auch vor der Obrigkeit und dem Feind, der die Obrigkeit lenkt.
Ein Mann, mit einem so rüpelhaften und brutalen Auftreten, hätte die meisten Menschen normalerweise höchstens mit Angst oder Abscheu erfüllt. Doch in diesen Zeiten scheinen ihn die mittellosen Menschen jetzt schon als eine Art Schutzpatron anzusehen. Wie weit wird sich sein Einfluss noch ausdehnen? Werden sich ihm bald auch ehrbare Händler und Handwerker anschließen? Ich möchte davor warnen, denn man darf nie vergessen, dass Ralf Kruger ein skrupelloser Mann ist, der ohne zu zögern seinen besten Freund töten und seine eigene Mutter verkaufen würde, wenn er auch nur irgendeinen Vorteil darin sehen würde. Er nutzt eure Angst und Schwäche nur aus und macht sich Arkashas Herrschaft zunutze, um sich selbst zu helfen, andere Menschen interessieren ihn nicht. Lasst euch nicht auf die Schlachtbank treiben, er ist nicht euer Freund!

Wanagard hält Stand!

von Thoran Hamhall

In den letzten Wochen und Monaten haben wir vom Boten immer wieder darüber berichtet, dass sich Wanagard nicht im direkten Einfluss von Arkasha und dem Kult der Schatten befindet.
Unser Reporter Paule Schmiss berichtete lediglich von seltsamen Zusammenbrüchen in Things oder Jarlversammlungen, welche sich die Nordmänner und ihre Alten und Weisen nicht erklären konnten, wir jedoch auf den Einfluss der sogenannten Schatten der Zeit zurückgeführt haben.
Aufgrund von Berichten von Truppenbewegungen der sogenannten Kreuzfressen oder landläufig bekannt als Schattenkultisten durch das Hochkönigreich Agenstein, bin ich dem hochköniglichen Depeschenreiter nach Wanagard gefolgt und konnte auf meinem Weg dorthin eine gewaltige Armee aus Kultisten, die gen Wanagard zog, umrunden. Die Zahl war gar so gewaltig, dass sie sich gemeinsam von hier bis zum Horizont erstreckten und das Ende nicht erreicht war. Niemals vorher sah ich eine so gewaltige Anzahl gerüsteter Kultisten einig in eine Richtung schreiten.
Eilig die Grenze Wanagards erreichend durfte ich feststellen, dass die Jarls bereits vorbereitet waren und mit einem nicht unbedeutenden Heer stark gerüsteter Kämpfer auf ihrer Seite der Grenze in den Bergen auf die Kultisten warteten. Jarl Rogard, der im engen Kontakt mit dem Agensteiner Hochkönig steht und durch dessen Depeschenreiter bestens im Bilde war, berichtet mir, dass der König Wanagards selbst mit einem bald dreimal so großen Heer wie dem seinem nur anderthalb Tagesmärsche entfernt sei, um die Grenze unter allen Umständen zu halten und die Stärke Wanagards zu beweisen.
Die Kreuzfressen sollten es den Nordmännern allerdings nicht so leicht machen und erreichten den Pass nach Wanagard bereits in der folgenden Nacht. Sich ihrem Vorteil bewusst ergriff Jarl Rogard die Initiative und fügte den Schattenkultisten, noch bevor diese ihr Nachtlager aufschlagen konnten, einen schweren Schlag zu. Dabei opferte sich fast die Hälfte seiner Männer. Jedoch war ihr Opfer für die freien Völker Awarnors nicht umsonst.
Die überraschten Kultisten, auf keinen Fall kampfbereit, mussten schwere Verluste hinnehmen, ja einige Verbände flohen des Nachts noch rückwärts den Pass zurück nach Agenstein. Die verbliebenen Kreuzfressen wurden gegen Mittag des folgenden Tages von Jarl Rogards Truppen und den sich angeschlossenen königlichen Truppen Wanagards eingekesselt. Wer sich nicht ergab, zahlte dies mit seinem Leben.
Leider ist nichts über die Anzahl der Männer der Schattenkultisten bekannt, die sich zurück nach Agenstein stahlen. Gerüchten zufolge soll Turin persönlich sich unter ihnen befunden haben, da er die Invasion Wanagards angeführt haben soll. Ich selbst habe ihn nicht zu Gesicht bekommen und auch keinen Nordmann getroffen, der mir solches bestätigte.
Das mutige Bündnis aus Agenstein und Wanagard hat gezeigt, dass es sich lohnt, Widerstand zu leisten, und dass es nicht umsonst ist.
Widerstand lohnt sich und jeder kann sich nach seinem Vermögen den Schatten in den Weg stellen!

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