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Awarnorischer Bote IV-15-X-01

Puppenspieler – Woher kommen sie?

von Jurik Noldor

Wenn man sich so anguckt, welche Mächte zurzeit ihr Unwesen in Awarnor treiben, fragt man sich doch, wo diese eigentlich herkommen. Seit der Neugründung des Boten mit erklärtem Blick auf die Wahrheit habe ich nun Informationen zu diesem Thema gesammelt. Beginnen möchte ich diese neue Artikelreihe mit dem neuesten und noch unbekanntesten dieser Feinde, den Puppenspielern.
Für all diejenigen, die sich fragen, wie ich der Vergangenheit der Puppenspieler auf die Spur kommen konnte hier noch einmal die Namen, mit denen sie sich bisher selbst vorgestellt haben: Meister Nhatai Arkas, Ellyon Theonos und Sar Rodd. Arkas und Sar sind die beiden bisher gefallenen und die Untersuchung ihrer Körper ergab, dass es sich bei ihnen um Menschen handelt. Auch die anderen wurden mir als Menschen beschrieben. In Aqueron schließlich stieß ich auf die Familie Arkas, die mir von ihrem Sohn „Nati“ (Abkürzung von Natiole) berichteten, einem Magie-Studenten, welcher vor 15 Jahren die Heimat verlassen habe, weil er mit seinen neuen Freunden „die Welt befreien wollte“. Weitere Nachforschungen haben ergeben, dass er schon vorher einer Gemeinschaft angehörte, die sich sehr stark für die Freiheit und Gleichheit der Menschen in dem von Staat und Kirche regierten Land einsetze, zu diesem Zeitpunkt allerdings auf friedliche Art und Weise. Dies hielt an, bis es an der Südküste Aquerons einmal mehr Streit mit einer der Ylayer Küstenstädte gab, der in diesem Fall nicht, wie sonst üblich, friedlich beigelegt werden konnte, sondern in einer Art Bürgerkrieg gipfelte, bei dem sich die Ylayer von der vermeintlichen Tyrannei Aquerons befreien wollten (Anmerkung des Autors: Welche Seite in diesem Konflikt im Recht stand, soll nicht Gegenstand dieses Artikels sein).
Dieser Konflikt führte dazu, dass einige Mitglieder der Gemeinschaft darauf drängten, aktiver für die Freiheit vorzugehen, und so spaltete sich eine kleine Gruppe ab, die mit ihren drastischen Ansichten bei anderen Gruppierungen und Individuen mit ähnlichen Ansichten sehr berühmt wurde. Der breiten Öffentlichkeit hingegen fielen sie weiterhin nicht besonders auf. Zumindest scheinen sich hier auch die anderen jetzigen Puppenspieler dieser Gruppierung angeschlossen zu haben. Ein ehemaliges Mitglied, das darum bat, dass sein Name hier nicht veröffentlicht wird, erzählte mir, dass er genauso wie die meisten anderen die Gruppe verlassen hatte, als sich ein Kern dieser Gruppe gebildet hatte, der mit verschiedenen Experimenten in die Köpfe der Menschen eindringen und dort alles böse entfernen wollte. Als er gegangen ist, waren noch höchstens zwei Dutzend Mitglieder aktiv. Weitere Befragungen lassen mich die Zahl der Übriggebliebenen auf 16 schätzen, vielleicht wenige mehr, die sich mehr im Hintergrund hielten. Leichenfunde dieser Zeit ergaben, dass diese Experimente offenbar zuerst an Mitgliedern der Gruppe selbst durchgeführt wurden und scheiterten, wie der aufmerksame Leser an dem Wort „Leichenfunde“ bemerkt haben dürfte. Nach einer Handvoll toter Mitglieder sind auch Leichen gefunden worden, die allem Anschein nach nicht zu der Gruppierung gehörten, an denen aber ähnliche Versuche durchgeführt wurden. Es sollten wohl keine weiteren Gruppenmitglieder geopfert werden. Selbstverständlich wurde nach all den Toten längst die Todesstrafe für die ganze Gruppierung ausgesprochen und schließlich wurden sie auch aufgespürt. Den Wachberichten nach konnten neun Personen entkommen, weil der Rest sich für sie geopfert hat. Die gestellten Personen beteuerten vor ihrer Hinrichtung ähnliche Dinge, wie sie auch die Puppenspieler vor sich hin brabbeln, um sich ihre Morde schön zu reden: Dass man das große Ganze betrachten müsse und dass die Freiheit aller das Opfer einzelner wert wäre. Zumindest hat man von da an lange nichts mehr von diesen Fanatikern gehört.
In dem Zeitraum, in dem es still um sie wurde, müssen die verbliebenen neun auf Belaith, die Hexenkönigin (ich werde in Teil 2 dieser Reihe von ihr berichten) gestoßen sein. Ein unheilvoller Pakt sorgte nun dafür, dass diese den Weg nach Awarnor fand und dass die neun Freiheitskämpfer ihre magische Macht soweit verstärken konnten, dass aus ihnen die jetzigen Puppenspieler wurden.
Die nächsten bekannten Ereignisse sind diejenigen, von denen Madras in der letzten Ausgabe gesprochen hat. Außerdem gehen wohl viele der vermissten Personen der letzten Jahre auf ihre Rechnung.

Magier auf Reisen

von Porgo Tagträumer

Seltsamerweise kamen mir Gerüchte zu Ohren, dass die beiden Zirkelmagier Warek und Herus zusammen auf einer Reise erblickt worden sind. Das Seltsame daran ist, dass beide so abgeschottet leben, dass man sie üblicherweise nicht zu Gesicht bekommt.
Herus lebt als Eremit auf einer Insel vor der Küste Aquerons und Warek tief in den Bergen, welche die Grenze zwischen Aqueron und dem Waldlandreich bilden.
Alleine schon die beiden außerhalb ihrer jeweiligen Heimat zu sichten, ist etwas Besonderes. Herus wurde angeblich das letzte Mal vor mehr als zwanzig Jahren erblickt. Doch sollte das Gerücht stimmen, dass diese beiden magischen Einsiedler nun zusammen auf einer Reise sind, so sollte dieser Sache dringend nachgegangen werden. Das verheißt etwas Weltbewegendes.

Raubüberfälle und Morde - Eine Orkhorde versetzt Agenstein in Angst und Schrecken

von Maia Berson

Nachdem mir nun schon vermehrt das Gerücht einer wilden Orkhorde zu Ohren gekommen ist, die durch die östlichen Bereiche Agensteins zieht, habe ich beschlossen mich auf die Reise zu begeben, um zu erfahren, wie viel Wahres tatsächlich in diesen Behauptungen steckt.
Es ist von großen, muskulösen Exemplaren die Rede, die offensichtlich in einer geübten Gruppenkonstellation einzelne Reisende oder Gutshöfe überfallen, ausrauben und die Häuser und Stallungen brennend zurücklassen. Wer sich ihnen in den Weg stellt, wird kaltblütig ermordet.
Inzwischen soll die Zahl der Toten beinahe an die Hundert heranreichen.
Dass Orks skrupellose Wesen sind, ist allerorten bekannt, dass sie jedoch plötzlich anfangen, wahllos Menschen zu überfallen, nachdem sie sich so zurückgezogen haben, ist eine ganz neue Begebenheit, die auf der Stelle aufgeklärt werden muss. Ich hoffe zur nächsten Ausgabe Aufklärung über diese Gerüchte liefern zu können.

Jahrmarktkalender

Wie in jeder Erstausgabe veröffentlicht der Bote auch heute wieder den Jahrmarktkalender für den neuen Monat:

10-X Tirna (F-G)
14-X Poikn am Horn (BM)
17-X Balhaus (F-G)
21-X Feldingen (AS)
22-X Neuen (FF)

Änderungen können nach dem Druck vorgenommen worden sein.

Gedicht aus alter Zeit

von Art Karfunke

Die Untersuchungen des alten Märchenbuches schreiten voran und ein altes Gedicht wurde freigelegt.
Es liest sich etwas befremdlich, weil es sich reimt. Scheinbar war das früher einmal in einer Epoche so als schön empfunden worden. Dem Boten ist es gestattet, dieses hier zu veröffentlichen und so ein Stück Geschichte einem breiten Publikum zugänglich zu machen:

Drachenherz

Vor unvorstellbar langen Zeiten
weilten Drachen in der Welt,
zogen durch endlose Weiten,
kreisten hoch am Himmelszelt.

Die Hüter der Magie und Weisheit,
mächtig, stolz, frei wie der Wind -
doch Wandel löste ab ihr Walten,
die Zeiten längst vergangen sind.

Die Nacht brach an für jene Drachen,
finster, düster, schwarz und kalt.
Wo einst zu hören war ihr Lachen
dort wurd‘ es still und stiller bald.

Ihr Flügelschlag verklang ganz leise,
fast unbemerkt zogen sie fort,
begaben sich auf weite Reise
an einen stillen, fernen Ort.

Die Menschen wollten sie nicht mehr,
grau und öde wurd‘ das Land,
wo Fantasie und auch Gefühle
zusammen gingen Hand in Hand.

Vergessen, glaubt ihr, sind die Drachen?
Verliert nur nicht so schnell den Mut,
der Rhythmus ihres Schwingenschlages
pulst immer noch in uns’rem Blut.

Er flüstert von uralten Zeiten,
ein längst verlor’ner, fremder Klang,
und bringt zurück aus fernen Weiten
den lang vermissten Drachensang.

Der Fantasie sind nun entsprungen,
Geschöpfe der Gedankenwelt,
feurigen Atem in den Lungen
ziehen sie über‘s Himmelszelt.

Silberglanz auf mächt‘gen Schwingen,
Schuppenhaut im Sternenlicht,
erzähl‘n von wunderbaren Dingen -
hört ihnen zu und stört sie nicht.

Die Augen funkelnd wie Diamanten,
weise das Herz und voll Magie,
sie bringen uns zu Unbekanntem,
ins herrlich’ Reich der Fantasie.

Wie glühend’ Feuers rote Flammen,
oder schwarz wie dunkle Nacht,
gleißendes Licht auf Schimmerschuppen -
in unser‘n Träumen halten sie Wacht.

Mit weiten, wild geblähten Nüstern,
Feuerflügeln, Drachenherz -
Schwingen sich, leise wie ein Flüstern,
über Trauer, über Schmerz.

Könnt ihr nicht seh‘n die herrlich Wesen,
unvergleichlich stolz und frei?
Als wär‘n sie niemals fort gewesen,
sie waren mit uns - stets dabei.

Ihr müsst nur lauschen und verstehen -
Drachen sind stets über mir,
in meinem Herzen möcht‘ ich sehen
dies wunderbare Schuppentier.

Kruger lebt

von Jimmy Beutelschneid

Nach der Aufrüstung des Kaisers in unserer geliebten Hauptstadt wurde es sehr ruhig um Gossenkönig Ralf Kruger und seine zweifelhaften Machenschaften. Doch kürzlich ließ er sich in der Stadt Ockerfurth blicken und verkündete, dass er sich für die lange Abwesenheit entschuldige, er sich aber um das entstehen zahlreicher Zweigstellen außerhalb der Hauptstadt zu kümmern gehabt hätte. Die Versuche des Kaisers, seinen Aufstieg zu verhindern, nannte er trotz seiner offensichtlich feigen Flucht und seiner fadenscheinigen Ausrede lächerlich und noch vieles mehr, das nicht einmal ich unserer werten Leserschaft zumuten möchte. Angeblich laufen seine Geschäfte besser denn je. Da die Schattenweberin in letzter Zeit ja nicht allzu viel von sich hören lässt, werde ich diesen Behauptungen in den nächsten Wochen gerne nachgehen.

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